Coaching - Nie war es so wichtig wie jetzt!

Wenn Sie in einer Krisensituation das Gefühl haben, allein nicht mehr weiter zu kommen, ist langes Abwarten und falscher Stolz fehl am Platz. Spätestens jetzt sollten Sie sich Hilfe holen und mit Coaching beginnen.

Was ist Coaching?

Der Begriff "Coaching" kommt ursprünglich aus dem Sport. Als persönlicher Trainer begleitet der Coach den Sportler durch Höhen und Tiefen. Er kennt dessen Stärken und Schwächen und entwickelt gemeinsam mit ihm einen optimalen Trainingsplan. Dieses Konzept wurde auf das Berufsleben übertragen. Als eine Art "Fitness-Programm" für den Job hilft es über Krisen, schwierige Konfliktsituationen und Probleme wie zum Beispiel Missmanagement hinweg. Anders als etwa bei einer EDV-Schulung steht nicht die Vermittlung von Sachinhalten im Vordergrund, sondern eine neutrale Person berät Sie in einen einer speziellen beruflichen Situation, in der man als Individuum auf ganz bestimmte Art und Weise agiert. Das kann eine entsprechend ausgebildete Frau oder auch ein Mann sein - die Bezeichnung stammt aus dem Englischen und lautet in beiden Fällen einfach "Coach". Er oder sie hilft, den eigenen Standort zu bestimmen, unterstützt beim Reflektieren, Strukturieren, Herausfinden von Handlungsalternativen und begleitet Lösungs-Prozesse.

Wie hilft Coaching?

Ein Coach kann dabei helfen, die verschiedenen Teile eines Problems deutlicher zu sehen, indem man zum einen lernt, sich mit seiner Verantwortung für die Situation auseinanderzusetzen und zum anderen, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen.

Fast nie handelt es sich in einer Krise um ein eindimensionales Problem, weiß der Trainer Reinhard Breuel aus seiner langjährigen Beratungserfahrung. Oft bilden mehrere Probleme ein System, bei dem alle Aspekte - und alle Personen - untereinander in Verbindung stehen und in einer Art "Teufelskreis" miteinander vernetzt sind. Deshalb ist zum Beispiel nie nur der Chef oder die Chefin an einem Konflikt schuld, sondern es ist immer auch die Person mitverantwortlich, die etwas mit sich machen lässt. Jeder muss also seinen eigenen Anteil und den des anderen an der Situation analysieren.

Zum Beispiel beanspruchen Frauen oft Macht nicht offen und eindeutig, weil das (noch) nicht zu ihrer Rolle passt und sie kaum weibliche Vorbilder haben, die das bereits tun. Ohne sich selbst über den Zusammenhang klar zu sein, kochen sie statt dessen innerlich vor Wut auf ihren Chef, der vor sich selbst und vor anderen offen zu seinem Machtanspruch steht. Diese Wut auf den Chef führt zu seiner Abwertung: "Der ist doch inkompetent und machtbesessen", heißt es dann. Verstärkt wird dieses Problem dadurch, dass Frauen sich leicht ungerecht behandelt fühlen, weil sie sich oft mit der Firma "überidentifizieren". Unter Umständen leisten sie sogar tatsächlich mehr als ihr Chef - aber vielleicht auch mehr als überhaupt nötig und gefragt ist. Die Fragen, die Sie sich stellen müssen, wenn Situationen aus dem Ruder laufen, heißen deshalb: "Wie verhalte ich mich - und aus welcher Motivation heraus?" und "Welche Wechselwirkungen erzeugt das?" Das ist nicht auf eine simple, allgemeingültige Verhaltensformel zu bringen. Jede Situation ist anders gelagert. Wenn Sie im Beruf wachsen wollen, müssen Sie sich den schwierigen Herausforderungen - und oft bedeutet das, vor allem auch sich selbst - stellen. Dazu gehört, sich anderen gegenüber abzugrenzen und auch einmal "Nein" zu sagen, die eigenen Überzeugungen deutlich zu machen und dazu zu stehen, die eigene Arbeit qualitativ abzusichern, Verständnis für das eigene Handeln und für die eigene berufliche Rolle zu entwickeln, aber auch die eigene Rolle selbstkritisch zu hinterfragen. Gerade hier hilft ein Coach dabei, sich weder zu kritisch noch zu selbstgefällig zu sehen und die Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere klarer zu erkennen.

Auch Krisen in verschiedenen Lebensbereichen hängen oft miteinander zusammen. Persönliche Krisen ziehen oft berufliche nach sich und umgekehrt. Und beide ziehen oft noch gesundheitliche Probleme nach sich. Coaching kann in solchen Situationen dabei helfen, zu erkennen, wo der gemeinsame Ansatzpunkt der Probleme liegt.

Wem hilft Coaching?

Führungskräfte befinden sich oft in einer Arbeitssituation, die von Einsamkeit geprägt ist und in der sie kaum noch ehrliche Rückmeldungen über ihr Verhalten bekommen. Deshalb ist für sie Coaching besonders wichtig. Doch es ist auch sinnvoll, berufliche Probleme bereits dann mit einem Coach zu besprechen, wenn man noch keine Führungsposition inne hat. Gerade Frauen kann es so besser gelingen, innere und äußere Barrieren, die sich ihnen beim Aufstieg in den Weg stellen, voneinander zu unterscheiden, um so leichter die besten Möglichkeiten herauszufinden, sie zu bewältigen.

Coaching hilft nicht nur Festangestellten, sondern auch selbstständigen Frauen, Freiberuflerinnen, Firmeninhaberinnen und Unternehmerinnen, sich mit ihren persönlichen Job-Problemen auseinanderzusetzen.

Wer coacht?

Coach kann sich jeder nennen, eine verbindliche Ausbildung gibt es nicht. Thema des Coaching ist stets der Job. Deshalb sollte ein Coach Erfahrungen im Berufsleben haben, Unternehmen auch von innen kennen und wissen, nach welchen Spielregeln dort gehandelt wird. Für die Beratung hilfreich ist es auch, wenn er oder sie selbst einmal eine Führungsposition inne hatte.

Inzwischen bieten zwar verschiedene Trainingsinstitute Ausbildungen zum Coach an, die Qualität ist allerdings unterschiedlich. Inhalt der Ausbildung sollte jedoch auf jeden Fall eine intensive Auseinandersetzung mit der Rolle als Coach sein, bei der man seine eigenen Stärken und Schwächen kennen lernt und sie entsprechend einsetzt.

Ein Coach muss zwar kein Psychologe sein, er braucht jedoch ein Grundverständnis von Psychologie. Eine therapienahe Ausbildung kann dabei nicht schaden, allerdings sollte keine Therapierichtung dominieren, sondern der Coach sollte sich am besten mit verschiedenen Methoden beschäftigt haben.

Männlicher oder weiblicher Coach?

Ob Sie einen Mann oder eine Frau als Coach wählen - beides hat Vor- und Nachteile. Von einer Frau fühlen Sie sich vielleicht besser verstanden. Andererseits ist die Jobwelt immer noch eine Männerdomäne, in der Sie als Frau in einer Führungsposition die Rolle einer Exotin spielen. Da kann die männliche Sicht der Dinge unter Umständen eine hilfreiche Ergänzung sein. Entscheiden Sie selbst, was Ihnen wichtiger ist. Es gibt kein Patentrezept.

Egal, welche Ausbildung, ob Mann oder Frau, was auf jeden Fall stimmen muss, ist die Chemie. Wenn Ihnen Ihr Coach nicht sympathisch ist, Sie Zweifel an der Kompetenz haben oder, wenn ganz einfach beim Coaching nach ein paar Stunden nichts herauskommt, dann versuchen Sie nicht, Ihre Zweifel zu beschwichtigen. Suchen Sie sich einen anderen Coach. Manchmal ist es wie bei der Partnerwahl: Es kann eine Weile dauern, bis man den oder die Richtige findet.

Kriterien für gutes Coaching

Nach Meinung von Ilse Martin, Leiterin des Managerinnen Kollegs Köln, muss ein gutes Coaching folgende Faktoren erfüllen:

Individuell

Von einem Coach, der alles selbst am besten weiß und einem seine persönliche Meinung und Standpunkte überstülpen will, sollte man die Finger lassen. Ein Coach muss auf das individuelle Problem seiner Klientin eingehen können und sie dabei unterstützen, eine Lösung zu finden, die zu ihr passt. Er muss sich daher mit seinen eigenen Bewertungen zurückhalten.

Persönlich

Ein Coach braucht Geduld und Wertschätzung für den anderen und nimmt Anteil an dessen Person. Nur so kann sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickeln, die unverzichtbare Grundlage für gutes Coaching ist. Das, was während des Coachings besprochen wird, ist grundsätzlich vertraulich.

Situativ

Wichtig ist, dass der Coach Ihnen nicht rät, bestimmte Dinge zu tun oder zu lassen, sondern dass Sie gemeinsam eine Lösung für ein bestimmtes Problem finden. Basis der Beratung muss immer die konkrete Situation sein. Dafür ist es nötig, dass Sie Gelegenheit haben, ausführlich die Situation darstellen zu können. Dabei stellt der Coach gezielt vertiefende Verständnisfragen.

Systemisch

Der Coach betrachtet nicht nur Ihre Position, sondern zieht bei der Beratung auch die Situation der anderen beteiligten Personen wie etwa Chefs, Kollegen und Mitarbeiter mit ein. Er betrachtet so das gesamte System und hilft Ihnen, Ihren eigenen Anteil am Problem zu erkennen.

Methodenübergreifend

Ein guter Coach sollte aus einem breiten Methodenspektrum auswählen können, um das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können. Eine Trainerin sollte sich in verschiedenen Beratungsmethoden fortgebildet haben und nicht nur die Lizenz einer einzigen Methode vorweisen können. Scheuen Sie sich nicht, den Coach nach seiner Ausbildung und seinen Fortbildungen zu fragen.

Je nach Person und Situation läuft die Beratung nicht nach "Schema F", sondern greift auf verschiedene Methoden zurück. Daher hat auch jeder seine eigene Art zu coachen. Das kann zum Beispiel das Vorgehen nach der Transaktionsanalyse oder mit Hilfe des Neuro-Linguistischen-Programmierens (NLP) sein, eine Entspannungsübung, ein Rollenspiel oder das Malen eines Bildes. Egal, welche Methoden der Coach beherrscht, eine wichtige Rolle spielen seine Fragen, mit denen er sich an die Erfahrungen seiner Klientin herantastet. Was hat sie schon ausprobiert? Was hat geklappt? Womit ist sie gescheitert? Aufgabe des Coaches ist es also nicht, Tipps zu geben, sondern durch geschickte Fragen seine Kundin auf den richtigen Weg zu bringen, ihr die Augen für Alternativen zu öffnen, die ihr entsprechen, aber auf die sie von alleine nicht gekommen ist. Gute Coaches erkennt man an ihren Fragen.

Ehrlich

Ein Coach sollte seiner Klientin seine Meinung nicht aufdrängen, aber er sollte doch, wenn es nötig ist, auch ehrlich seine Meinung sagen. Zum Beispiel, wenn er den Eindruck hat, dass die Beratung nichts bringt, weil die Klientin ihre Probleme nicht wahrhaben will oder wenn sie sich seiner Ansicht nach durch ihr Verhalten noch tiefer in die Patsche reitet.

Wie verläuft Coaching in der Praxis?

Eine gute Beraterin klärt im Vorgespräch erst einmal, worum es geht. Dabei läßt sie offen, ob sie überhaupt die Richtige ist. Dieses erste Gespräch ist bei einigen Coaches kostenlos (Die Tatsache, ob es etwas kostet oder nicht, ist jedoch kein Qualitätskriterium). Um sich nicht zu verzetteln, sollte das Thema des Coachings bereits in der ersten Sitzung klar definiert werden. Dann wird eine Zielvereinbarung getroffen, in der folgende Fragen beantwortet sein sollten:

Nach dem ersten Mal sollte man sich entscheiden, ob man wiederkommen will. Wenn ja, wird eine bestimmte Anzahl von Coaching-Terminen vereinbart. Taucht während des Coachings ein neues Thema auf, muß eine neue Vereinbarung getroffen werden.

Ein gutes Coaching ist also mehr als nur ein nettes Gespräch. So werden von Anfang an nicht nur Thema und Ziel, sondern auch der zeitliche Rahmen festgelegt. Je nachdem, ob es sich um eine längere Begleitung oder ein begrenztes, klares Problem handelt, werden die Zahl der Sitzungen und der zeitliche Abstand abgestimmt. Das kann eine Sitzung pro Woche oder eine alle zwei Monate sein. Manche Coaches arbeiten auch zunächst einmal einen halben Tag mit ihren Klientinnen und legen erst dann den weiteren Verlauf fest. Nach ein paar Sitzungen sollte stets eine Zwischenbilanz gezogen werden. Was haben wir erreicht? Was fehlt noch? Im Schlussgespräch wird dann noch einmal ein umfassendes Resumee gezogen und besprochen, ob die vereinbarten Ziele erreicht wurden.

Die Grenzen des Coaching

Coaching kann eine wertvolle Hilfe sein, ein Allheilmittel ist es allerdings nicht. Wenn eine Situation von Anfang an sehr verfahren ist, ist es auch mit Hilfe des besten Coachs schwer, das Steuer komplett herumzureißen. In einem solchen Fall hilft das Coaching aber zumindest, zu klären, ob sich weiteres Kämpfen und Durchhalten lohnt oder ob man lieber selbst die Konsequenzen ziehen und sich einen neuen Job suchen will. Mit Hilfe des Coachs kann man überlegen, welche neue Aufgabe besser für einen geeignet sein könnte. Selbst, wenn beim Coaching auch hin und wieder private Probleme eine Rolle spielen, weil sie eng mit den beruflichen verknüpft sein können, bleibt das Coaching vom Grundsatz her eine Beratung, bei der die berufliche Situation im Vordergrund steht.

Coaching ist keine Therapie und ersetzt sie auch nicht. Wer tiefgreifende persönliche Probleme hat, sollte diese in einer Therapie angehen - was nicht auf eine mehrjährige Psychoanalyse herauslaufen muss, wie oft angenommen wird. Es kann zum Beispiel auch eine von vornherein kurzzeitiger angelegte Gesprächstherapie sein.

Coaching erfordert stets die aktive Zusammenarbeit und erreicht dort seine Grenze, wo die Kundin nur passiv Patentrezepte und schnelle Lösungen erwartet. Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe, das Ziel ist Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.

Gefahren des Coaching' oder das "Guru"-Spiel

Da sich jeder Coach nennen kann, tummeln sich auf dem Markt auch fragwürdige Anbieter. Harmlose esoterische Lebensberater finden sich genauso wie einschlägig bekannte Psychogurus. Grundsätzlich sollte man sehr misstrauisch sein, wenn mit Einschüchterungen, mit Geheimnissen oder schnellen Erfolgsversprechen gearbeitet wird. Wenn Ihr Coach auf fundamentalistische Art und Weise nur mit einer Methode arbeitet, sich wie ein Guru feiern lässt und allzu bestimmt auf seinen eigenen Vorschriften beharrt, sollten Sie aufpassen. Vorsicht ist auch angeraten bei Drohungen wie "Machst Du das nicht so, wie ich es Dir gesagt habe, musst Du einen hohen Preis bezahlen." So können dubiose Berater das Coaching geschickt nutzen, um das Vertrauen ihrer verunsicherten Klientin zu gewinnen und sie dann abhängig zu machen. Die Journalistin und Psychologin Bärbel Schwertfeger, die in ihrem Buch "Der Griff nach der Psyche" aufgedeckt hat, was umstrittene Persönlichkeitstrainer in Unternehmen anrichten können, ist der Meinung, dass sich ein guter Coach so schnell wie möglich selbst überflüssig machen sollte. Sie rät zur Wachsamkeit, wenn ein Coach immer weitere Stunden empfiehlt.

Das Risiko, dass beim Coaching etwas falsch läuft, droht - ohne böse Absicht - auch dann, wenn die Kundin so massive Schwierigkeiten hat, dass sie durch eine Therapie Klärung bräuchte, und der Coach von der Situation überfordert ist, das aber nicht erkennt. Ähnlich wie oft bei Angehörigen von Süchtigen, kann es passieren, dass der Coach seine gesunde Distanz verliert und sich selbst in die Probleme seiner Kunden verstrickt. Dann reagiert er wie ein so genannter "Co-Abhängiger" und wird selbst zum hilflosen Helfer.

Heimlich zum Coach gehen?

In den USA ist Coaching längst etabliert. Wer im Job festhängt, holt sich die Unterstützung eines Profis. Bei uns haftet der individuellen Begleitung leider oft noch ein gewisser negativer Beigeschmack an. Getreu dem Motto "Wer seine Probleme nicht alleine lösen kann, ist für den Job nicht geeignet" sehen viele in der Hilfe von außen einen Makel. Das führt dann bisweilen zu bizarrer Geheimniskrämerei. Man geht zum Coach, aber keiner darf es wissen. Es ist eine Frage des Selbstbewußtseins, ob man sich traut, dazu zu stehen. Gut möglich, dass Ihnen das Coaching dabei hilft, Ihr Selbstbewusstsein weiter zu entwickeln. Das kann unter anderem zu Folge haben, dass es nach einiger Zeit für Sie überhaupt kein Problem mehr ist, darüber zu sprechen, dass Sie sich beruflich beraten lassen.

Auch fortschrittliche Unternehmen haben längst erkannt, wie wichtig es ist, ihren Mitarbeitern Unterstützung bei beruflichen Problemen zu geben. Denn nur wer den Kopf frei hat und weiß, wie er schwierige Situationen meistert, ist auch voll leistungsfähig. Manche Firmen wie etwa die Deutsche Telekom bieten in speziellen Managerinnen-Förderprogrammen berufsbegleitendes Training und Coaching bei einem externen Coach an. Neben zehn Wochenendseminaren gehören dazu sechs Einzelcoachings - auf ein Jahr verteilt.

Wann sollte man mit Coaching beginnen?

Man kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit dem Coaching beginnen, sobald man eine berufliche Frage hat, mit der man alleine nicht weiterkommt. Besonders wichtig ist Coaching in Krisensituationen, weil dann wichtige Entscheidungen anstehen oder sogar die berufliche Existenz gefährdet sein kann. Das Coaching bietet die Chance, die Krise vielleicht doch noch zur eigenen Zufriedenheit meistern zu können. Zwar kann manchmal das Coaching den Job nicht mehr retten, aber mit Hilfe des Coaching gelingt es, mit dem Jobverlust umgehen zu lernen oder sich selbst rechtzeitig einen neuen zu suchen.

Wenn es darum geht, einen neuen Job zu finden, kann das Coaching bei Jobsuche und Bewerbungsgesprächen unterstützen.

Die Trainerin Ilse Martin geht sogar so weit, Frauen zu empfehlen, schon vor Antritt einer neuen Stelle mit dem Coaching zu beginnen. So können ihrer Meinung nach Frauen von Anfang an üben, Forderungen zu stellen - zum Beispiel, in dem sie einen guten Vertrag aushandeln.

Grundsätzlich bietet Coaching zu jedem Zeitpunkt eine Menge Entwicklungsmöglichkeiten. Gerade, wenn man nicht oder noch nicht in einer aktuellen Krise steckt, hat man die Möglichkeit, aus einer sehr gut abgesicherten Position heraus locker und spielerisch neue Dinge auszuprobieren: zum Beispiel in Meetings sicherer aufzutreten, den Mut zu haben, Kritik anzubringen oder Mitarbeitergespräche konstruktiver zu führen. Dann steht nicht der ganze Job auf dem Spiel, wenn nicht gleich alles auf Anhieb klappt. Aber man entwickelt seine sozialen Fähigkeiten weiter und das wird in Zukunft nicht nur für Führungskräfte außerordentlich wichtig sein.

Auch wenn es bei Coaching in der Regel darum geht, Probleme zu lösen, muss man nicht darauf warten, dass man mit einer Situation überhaupt nicht mehr zurecht kommt, bis man nach dem Coaching wie nach dem letzten Strohhalm greift. Egal, mit welchen beruflichen Herausforderungen man gerade konfrontiert ist, gutes Coaching ermöglicht immer eine Weiterentwicklung und ist deshalb auch sinnvoll, wenn man nicht in einer tiefen Krise steckt.

Durch Coaching können Frauen im Job lernen:

Wie finde ich Coaching-Experten?

Am besten finden Sie kompetente Coaches natürlich über persönliche Empfehlungen. Ansonsten bieten sich folgende Möglichkeiten an, einen Coach zu finden:

Was kostet Coaching?

Beim Coaching wird meist nach Stunden abgerechnet. Eine Sitzung dauert in der Regel eine Stunde und der Stundensatz beginnt bei rund 75 Euro. Für tageweises Coaching wird ein individueller Preis berechnet. Fragen kann sich lohnen: Manche Unternehmen übernehmen sogar die Kosten für das Coaching - vorausgesetzt man begründet seinen Bedarf stichhaltig genug. Dabei ist es allerdings wichtig, dass Sie sicher sein können, dass sich der Coach neutral verhält und das ist nur möglich, wenn er oder sie nicht ebenfalls bei Ihrem Unternehmen angestellt sind.

Doch auch, wenn Sie das Coaching selbst bezahlen müssen, bedenken Sie, dass es eine Investition in Ihre Zukunft ist.